Kirchen und Kapellen

Rýmařov, Die Kapelle des Besuchs der Jungfrau Marie (In Lipky)

Kapelle, welche die Perle des nordmährischen Barocks genannt wird, entstand an der Stelle eines älteren kirchlichen Bauwerks in Jahren 1710-1715 in der Nachbarschaft einer alten Einsiedelei. Der Autor des ungewöhnlichen runden Bauwerkes war ein begabter Baumeister aus Rymarov Friedrich Hösler. Über dem Haupteingang wurde nach dem Jahre 1721 das Allianzzeichen des Grafes Alois Harrach und seiner zweiten Ehefrau Marie Arnostka von Gallas untergebracht, die zum Aufbau des Heiligtums große Finanzmittel zur Verfügung stellte. Hoch darüber ist in der Nische die Statuengruppe der Jungfrau Marie und ihrer Mutter der heiligen Anna untergebracht. Ein prächtiges Interieur fängt mit seiner kühnen gewölbten Decke an vier massiven Säulen mit dem künstlichen Marmor. In dem Raum sind vor allem Fresken interessant, deren Autor der Ölmützer Maler Ferdinand Naboth (ca. 1664-11714) mit seinem begabten Handwerkgeselle Jan Krystof Handke (1694-1774) aus dem nahen Janovice war, der nach dem vorzeitigen Tod des Baumeisters die Ausschmückung der Kapelle im Jahre 1715 beendete und zu seinem Nachfolger in Ölmütz wurde. Die Freskenausschmückung mit Textstreifen stellt die Illustration der lateinischen Version des bekannten Gebets zur Jungfrau Marie Ave Maria Königin dar und wird mit ovalen Medaillons der Heiligen ergänzt, die gegen die Pest und gegen Naturkatastrophen schützen sollen. Direkt über dem Eingang befindet sich eine umfangreiche Freske, die sich mit ihrem Stil den anderen entzieht und die einzige selbständige Deckenarbeit von Handke ist. Handke ist jedoch auch Autor eines ausgezeichneten monumentalen Bildes des Hauptaltars, den die Plastiken der Landesheiligen ergänzen. Völlig ungewöhnlich ist auch die ovale Tribune, die den ganzen Kapellenraum herumläuft und durch zwei enge Eingänge zugänglich ist. Die Längsfresken, welche die Kapelle umzäunen, sind spätere Arbeiten eines anonymen Autors und erreichen nicht die Qualität der älteren Autoren. Die Kapelle ist weiter mit fünf seitlichen Altären ausgestattet, teilweise im Barockstil, und mit einer hochwertigen Kanzel. Die Orgel wurde im Jahre 1718 installiert. Die Kapelle rettete vor dem Schicksal anderer kirchlichen Bauwerke in Rymarovsko vor allem der Pfarrer von Rymarov ThDr. Frantisek Vanak, später der Ölmützer Erzbischof und mährischer Metropolit, aber auch die Ehrung des ausgezeichneten Werks unter den Rymarovern. Die ausgezeichnet restaurierte Kapelle, die nie ernsthaft beschädigt wurde, ist der einzigartige Beweis des ursprünglichen Barockbauwerks inklusive der Ausstattung. Nur die Haube des Glockenturms wurde nach dem Brand des Dachs im Jahre 1883 geändert. Die Kapelle war in der Vergangenheit in Kriegs-, Pest- und Naturkatastrophenzeiten immer ein Ziel der Betgänge aus dem ganzen Kreis. Auf der Freifläche der Kapelle würden wir gemeinsame Gräber der Pestopfer von umliegenden Dörfern finden. Die Beachtung sollte man auch der gediehenen Spätbarockstatue der Jungfrau Marie Siegreichen (1774) und der Volksgruppenstatue Kreuzigung (1812) im Bereich von der Kapelle widmen. Man darf auch die Pfarrkirche des heiligen Erzengels Michael und weitere Kirchen in Velka Stahel, Bridlicna, Albrechtice, Ryzoviste in Stranske, Sovinec und in anderen Gemeinden nicht vergessen.

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